Fokusthema Wald

Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Jahr dem Thema Wald. Auf der Bühne am Brandenburger Tor, in der Lass uns reden Lounge und auf der Ausstellungsmeile erwarten Sie spannende Beiträge, Diskussionen und Projekte zum Thema Wald.

Denn Wälder haben eine Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktion. Neben der wirtschaftlichen Bedeutung der Holzwirtschaft, sind Wälder wesentlich für den Boden- und Wasserhaushalt, tragen maßgeblich zum Temperaturausgleich bei, stellen einen wichtigen Immissionsschutz dar und sind Heimat für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Nicht zuletzt sind sie ein Ort der Erholung und wirken sich sowohl physisch wie auch psychisch positiv auf die Gesundheit aus.

Wälder erfüllen also eine Vielzahl von Aufgaben. Den deutschen Wäldern geht es aber laut aktuellem Waldzustandsbericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft nicht gut, 4 von 5 Bäumen sind demnach krank. Dürre und Stürme der letzten Jahre haben, in Kombination mit extremer Hitze, zu einer massenhaften Vermehrung des Borkenkäfers und anderer Schaderreger geführt sowie Windbruch begünstigt. Die Artenarmut in den Wäldern und somit fehlende Durchmischung senkt die Widerstandsfähigkeit des Waldes zusätzlich. Das Schadensniveau befindet sich auf einem Höchststand seit Beginn des Waldmonitorings in den 1980er Jahren. Darüber hinaus steigt die regionale, nationale und globale Waldbrandgefahr. Ob in Brandenburg, Südeuropa, Sibirien, Australien, dem Amazonasgebiet oder Nordamerika, die Wälder der Welt brennen: Neben der Vernichtung der Flächen und Ökosysteme, werden darüber hinaus große Mengen an Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, die die Klimakrise beschleunigen.

Der Umgang mit unseren Wäldern muss sich demnach ändern, daher wird aktuell das Bundeswaldgesetz (BWaldG) von 1975 in der Zuständigkeit des BMEL novelliert. Die Interessenslagen sind kontrovers: Umweltverbände fordern ökologische Mindeststandards und die Sicherung der Biodiversität sowie die Anpassungsfähigkeit des Waldes an die Klimakrise, Waldbesitzende kämpfen gegen neue Auflagen zur Pflege ohne entsprechende Förderprogramme und Jagdverbände versuchen Ihre Privilegien zu erhalten und die Liberalisierung des Jagdgesetzes aufzuhalten. Gleichzeitig engagiert sich die Bevölkerung bei Wiederaufforstungsprojekten und Unternehmen investieren im Rahmen von Dekarbonisierungsstrategien zur Kompensation von CO2-Emissionen in Wälder.

Die Erwartungen an den „Wald“ sind hoch und die Interessenslagen breit. Beim UMWELTFESTIVAL wollen wir versuchen möglichst vielen Stimmen Raum zu geben, eine breite Öffentlichkeit für unsere Wälder zu interessieren, Hoffnung für die Zukunft der Wälder zu stiften und sinnvolles Engagement für den Wald zu fördern.